Philosophisches Taschenwörterbuch:
Dieu – Gott (Inhaltsangabe)

 




Logomachos – ein haarspalterischer Theologe, will den freundlichen Greis Dondindac den rechten Glauben lehren. Dieser antwortet ihm auf seine inquisitorischen Fragen mit Menschenverstand und auf der Basis eines Glaubens, wie er im Volk verankert ist. Logomachos sieht dabei sehr, sehr schlecht aus.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Destin – Schicksal (Inhaltsangabe)

 




Schicksal bedeutet, dass alles durch unveränderliche physikalische Gesetze geregelt und miteinander verknüpft ist. Alles ist eine notwendige Wirkung. In der Geschichte machen rückblickende Betrachtungen von der Art „was wäre geschehen, wenn ein bestimmtes Ereignis sich nicht ereignet hätte“, keinen Sinn.
Aber was ist dann mit der Freiheit? Dazu lese man den Artikel De la Liberté – Von der Freiheit.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Critique – Kritik (Inhaltsangabe)

 




Hier geht es um die Anmaßung bestimmter Kunstkritiker, die selbst Schriftsteller oder Dichter sein wollen und aus Neid und Missgunst andere, weil die es besser können als sie selbst, bösartig mit ihrer Kritik verfolgen. Voltaire bringt das Beispiel eines gewissen Boileau, der die Werke de la Mottes heruntermacht und schließt seinen Artikel:
„Ein hervorragender Kritiker wäre ein Künstler, der über sehr viel Wissen verfügte und Geschmack hätte, allerdings ohne Vorurteile und ohne Neid“.

Philosophisches Taschenwörterbuch: Convulsions – Zuckungen (Inhaltsangabe)

 

Wer 1724 auf dem Friedhof von St. Medard in Zuckungen ausbrach, konnte von allen möglichen Gebrechen geheilt werden, hieß es. Es war ein Versuch der Jansenisten, ihrer Glaubensrichtung durch Wunder mehr Nachdruck zu verleihen. Die Jesuiten bekämpften die Jansenisten ebenso wie anders herum – nur als es gegen Montesquieu ging, waren sie alle beide vereint.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Christianisme – Christentum (Inhaltsangabe)

 




Der Artikel umfasst 25 Seiten, ist somit der umfangreichste und zentrale Text des Philosophischen Wörterbuchs und trägt die Unterüberschrift: „Historische Untersuchungen über das Christentum“.
Er widmet sich folgenden Fragen/Themen:
Hat Jesus Christus wirklich gelebt? Kann er der Messias gewesen sein? Was hat es mit den von ihm angeblich bewirkten Wundern auf sich? Ist es plausibel, in ihm einen Gott, einen Geist, einen Menschen zu sehen – gibt es darüber historische glaubhafte Zeugnisse? Welches waren zu seinen Lebzeiten die beherrschenden religiösen Sekten? Wie konnte sich das Christentum ausbreiten? Wer war beschnitten und wer nicht, was sagt das über die religiöse Zugehörigkeit aus? Wer war Paulus, wer Petrus? Die Geschichte der Bekehrungen und der Märtyrer. Wie sich die Kirche gebildet hat mit ihren Dogmen. Das Zölibat und seine Bedeutung. Konstantin und das Christentum. Das Christentum wird zur verfolgerischen Religion. Die verschiedenen Konzile. Missionstätigkeit weltweit.
Auf diesen 25 Seiten rechnet Voltaire mit seinem Hauptfeind ab. Sein Urteil ist vernichtend.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme du curé – Katechismus des Landpfarrers (Inhaltsangabe)

 




Ariston („der Tüchtigste“), will von Theotimus („der Gott Verehrende“) erfahren, wie er seine demnächst anzutretende Pfarrstelle zu führen gedenkt; wie er mit seinen Gemeindemitgliedern umgehen will; was er ihnen predigen wird.
Es stellt sich heraus, das Theotimus das Vorbild eines Gemeindepfarrers abgibt, der ganz bewusst eine kleine Gemeinde ausgesucht hat, um für seine Leute da sein zu können.
Ariston ruft mehrfach begeistert aus, wie gerne er in dieser Gemeinde wohnen würde.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme du Japonais – Katechismus des Japaners (Inhaltsangabe)

 




So viele Gerichte gibt es auf der Welt. Niemand käme auf die Idee, eines für das allein schmeckende auszugeben. Anders bei der Religion. Viele Vorteile hat die englische gegenüber der französischen Verfassung. Religionen und Kirchen (so viele verschiedene Gerichte) , so verschieden sie auch sind, werden toleriert, nicht so in Frankreich.
Es gelte die Maxime: Niemand sollte gezwungen werden, ein Gericht, das ihm nicht schmeckt, essen zu müssen!

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme chinois – Chinesischer Katechismus (Inhaltsangabe)

 




Zisi, ein konfuzianischer Gelehrter, prüft die Ansichten Gus (Sohn des Königs) und will in ihm die Grundsätze von der Kunst des guten Regierens festigen. Das in sechs Abschnitte aufgeteilte fiktive Gespräch soll im Jahre 417 v.u.Z. stattgefunden haben.
Das erste Gespräch widmet sich der Frage, ob man Gott als ‚Schöpfer von Himmel und Erde‘ anbeten soll und kommt zu dem Schluss, dass allenfalls der Schöpfer des Weltalls insgesamt angebetet werden sollte. Im zweiten Gespräch geht es um die Frage, wie ein Schöpfer der Welt in uns und durch uns wirkt. Im dritten Gespräch wird die Maxime aufgestellt, dass man so leben sollte, als ob es ein Leben nach dem Tod gäbe, als ob man eine unsterbliche Seele habe. Das vierte Gespräch soll klären, wie man sich den Kirchen gegenüber verhalten soll, insbesondere solchen, die einen anderen Glauben vertreten. Jeder sollte seinen eigenen Glauben haben dürfen, niemandem soll es aber erlaubt sein, den Glauben über die Gesetze zu stellen. Das fünfte Gespräch handelt davon, was man unter einer ‚tugendhaften Regierung‘ versteht, was es bedeutet, gerecht zu sein und wie man mit den Feinden seines Landes umgehen soll. Im abschließenden sechsten Gespräch sprechen die beiden von der Wichtigkeit der Gastfreundschaft und einer demütigen Haltung (als ‚Bescheidenheit der Seele‘ definiert).

Philosophisches Taschenwörterbuch:
De la Chine – Über China (Inhaltsangabe)

 




Christian Wolff, Mathematikprofessor aus Halle, hielt einen Vortrag über China, in dem er die chinesische Philosophie lobte. Ein Theologieprofessor namens Lange bezichtigte ihn des Atheismus: weil die chinesiche Regierung aus Atheisten bestehe, müsse auch der Referent ein Atheist sein. Der preussiche König verwies Wolff des Landes, er musste Halle innerhalb von 24 Stunden verlassen.
Wenn China verglichen mit Europa 200 Jahre zurück ist, steht doch fest, dass es vor tausend Jahren, „als wir noch nicht lesen konnten, all die wirklich nützlichen Sachen wusste, mit denen wir uns heute brüsten“.

Philosophisches Taschenwörterbuch: Corps – Körper (Inhaltsangabe)

 




Was ein Körper wirklich ist, wissen wir nicht, wir kennen nur einige Eigenschaften von ihnen, wie die Ausdehnung und die Festigkeit. Berkeley bezweifelte selbst diese und behauptete, das seien nur Vorstellungen in uns und nicht Sachverhalte in der Realität.
Alle Körper kann man immer weiter teilen, daraus hat Leibniz die Lehre von den Monaden aufgebaut, die selbst keine Körper seien, obwohl die Körper sich aus Monaden zusammensetzten. Voltaire: „Dieses System ist nicht schlechter als andere, ich mag es ebenso gerne wie .[..].. die Vampire des Dom Calmet“.