Der Artikel beginnt mit einer Begriffsklärung: „Folgt man den überlieferten Ansichten, nennen wir Wunder die Verletzung der göttlichen und ewigen Gesetze“. Wie kann es aber sein, dass ein ewiges Gesetz außer Kraft gesetzt wird? Wenn Gott das zulässt, warum hat er dann die Gesetze überhaupt erst geschaffen? Wenn alle Gesetze von ihm gut eingerichtet sind, warum sollte Gott ein Wunder geschehen lassen? Wäre das nicht das Eingeständnis, etwas Unvollkommenes, Fehlerhaftes geschaffen zu haben? Voltaire folgert abschließend: „Es ist also folgendermaßen: indem man es wagt, Gott Wunder zu unterstellen, beleidigt man ihn in Wirklichkeit (wenn Menschen Gott beleidigen können): es ist, als sagte man ihm: ‚Sie sind ein schwaches und inkonsequentes Wesen’“.