Philosophisches Taschenwörterbuch:
Jephte – Jephta (Inhaltsangabe)

 




Hat es in der alten Zeit, über die in der Bibel berichtet wird Menschenopfer gegeben? Das steht ohne Zweifel fest. Da hilft es auch nicht, dieses und jenes umzuinterpretieren, die Tatsache ergibt sich aus den Texten selbst: „Ich halte mich an den Text: Jephta weihte seine Tochter als Brandopfer“.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Idole, Idolâtre, Idolâtrie – Götzenbilder, Götzendiener, Götzendienst(Inhaltsangabe)

 




Der Artikel gehört neben denen über das Christentum und die Religion zu den umfangsreichsten des Philosophischen Wörterbuchs. Er behandelt die aggressive Neigung des Christentums, alle anderen Religionen (die Heiden) als Götzendiener schlecht zu machen. So, als seinen die anderen geistig minderbemittelt, weil sie eine ‚Stück Holz, oder ein Stück Marmor anbeten“ und nicht einen geistigen Gott, wie es die Christen tun. Dabei steht fest, dass sämtliche Religionen, die Standbilder, Statuen usw. hatten, in diesen niemals Götter, sondern immer nur deren Stellvertreter oder Abbilder gesehen haben.
Auch ist der Gebrauch von Idolen sehr alt, reicht auf die Antike zurück kommt in Ägypten vor und natürlich auch in Rom. Warum hat es aber zwischen diesen ‚Götzendienern’ niemals Religionskriege gegeben? Sie waren tolerant, akzeptierten, dass ihre Nachbarn ihren eigenen Gott hatten.
Möglicherweise bezieht sich der Vorwurf der Götzendienerei eher auf den Polytheismus. Dazu ist zu sagen, dass polytheistische Systeme oft genug in ihren nur den Eingeweihten bekannten Mysterienkulten doch nur einen einzigen Gott kannten.
Am allerwenigsten dürfte man aber die Mohammedaner als Götzendiener bezeichnen, schließlich ist es ein Volk, das ‚Bilder verabscheut’ das somit ein viel größeres Recht hätten, uns als Götzendiener zu bezeichnen, als umgekehrt.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Histoire des rois juifs – Geschichte der jüdischen Könige (Inhaltsangabe)

 




Das Buch der Könige, das wie die Bibel überhaupt, von Gott selbst verfasst worden sein soll, stellt die Geschichte so dar, als sei das jüdische allen anderen Völkern überlegen. Der kleinste jüdische Trödler wäre Cäsar oder Alexander haushoch überlegen. Wenn der Heilige Geist dieses Buch geschrieben hat, stellt sich die Frage, warum darin immerfort gemordet wird? Er hat sich jedenfalls kein erbauliches Thema ausgesucht.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Guerre – Krieg (Inhaltsangabe)

 




„Das ist doch ohne Zweifel eine wunderschöne Kunst, diese Kunst, die die Felder verheert, die Behausungen zerstört und im Jahresdurchschnitt vierzigtausend von Hunderttausend Menschen umbringt“.
Die Religionen und ihre Würdenträger haben noch jeden Krieg geheiligt. Sie predigen gegen kleine Laster wie, dass die Frauen etwas Rouge auf ihre Wangen anbringen, aber warum schweigen sie zum großen Laster des Krieges?
Der Artikel ist eine zeitlose Anklage gegen den Krieg als einer Geißel der Menschheit.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Gloire – Ruhm (Inhaltsangabe)

 




Ben Al Betif klagt diejenigen an, die stets und überall ihre Handlungen als ‚zum Ruhme Gottes’ getan, ausgeben. Er nennt sie – die Muslime und sicher sind auch die Christen gemeint – ‚federlose Zweibeiner’, die Gott nach ihrem Bilde gestalten, weil sie eitel sind und den Ruhm lieben. Ein Gott der solches nötig habe, sei wie Alexander, der sich nur mit seinesgleichen im Wettkampf messen ließe.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Grace – Gnade (Inhaltsangabe)

 




Die christliche Gnadenlehre ist ein lächerliches System. Nicht nur verwickelt sie sich in Widersprüche und Ungereimtheiten, sondern behauptet auch noch, Gott wirke mit seiner Gnade bis in die kleinsten menschlichen Handlungen und Gefühle.
Darüber hinaus stellt sie den Menschen als Sonderwesen außerhalb der Natur dar. Wer die Existenz eines allmächtigen Gottes, eines Schöpfers des Weltalls annimmt, ist, vertritt er eine solche Gnadenlehre, nichts anderes als ein Gotteslästerer.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Fraude – Betrug (Inhaltsangabe)

 




Bambabef, offenbar ein Theologe, unterhält sich mit Wang, einem Schüler des Konfuzius, über die Frage, ob man das Volk mit Hilfe der Religion betrügen soll. Er meint, das Volk sei wie die Kinder, denen man, um sie zu beruhigen, irgendwelche Geschichten erzählen muss.
Daraufhin erklärt Wang, dass er diese Sitte ablehnt, auch Kindern soll man die Wahrheit sagen. Bambabef besteht darauf, dass das Lügen zum Besten des Volkes wie der Kinder sei. Wang: „Sehen Sie denn nicht, dass Sie diese armen Leute verderben?“. Auf diese Art diskutieren sie noch das Schüren der Angst vor Bestrafung nach dem Tod, die Hölleangst, mit der man das Volk im Zaume zu halten versucht. Wang meint, er habe Städte gesehen, die ganz ohne diese Angstmacherei auskommen und dort habe er unter den Menschen am meisten Tugend angetroffen. Am Ende hat er Bambabef fast überzeugt, dieser bittet ihn, davon aber niemandem etwas zu verraten.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Folie – Verrücktheit (Inhaltsangabe)

 




Wodurch unterscheidet sich ein Verrückter von einem Normalen? Er hat die gleichen Wahrnehmungen, er hat Vorstellungen, Warum kann er davon keinen Gebrauch machen? Wie kann es kommen, dass die Fähigkeit zu denken, so störanfällig ist? Und die Seele, eine immaterielle Substanz, könnte krank sein? Hat Gott verrückte Seelen geschaffen, so wie er vernünftige schuf?

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Fins, Causes finales – Zweck und Zweckursachen (Inhaltsangabe)

 




Ist alles, was (von Gott) geschaffen wurde, zu einem bestimmten Zweck geschaffen? Also die Nasen dazu, um Brillen zu tragen? Sicher sind die Teile einer Ordnung aufeinander abgestimmt und erfüllen einen bestimmten Zweck, so wie die Augen dazu da sind, zu sehen.
Aber es gibt viele Wirkungen, die nicht zu dem Zweck geschaffen wurden, zu dem wir sie gebrauchen, die also keine zweckgerichtete Ursache haben. Und es gibt Sinne deren wir uns nie bedienen, wie etwas bei einem unglücklichen Mädchen von vierzehn Jahren, das man ins Kloster gesteckt hat. Trotzdem werden die Sinne wirksam, „sowie das Mädchen frei ist“.