Voltaire kannte Rameau bestens und vertrat ganz in seinem Sinne zum Thema ‚Oper‘ den Standpunkt, dass das Theaterstück mit seinem Inhalt im Vordergrund der Oper stehen solle und nicht die Musik, der er eine eher ergänzende Funktion zuschrieb. Voltaire nahm das offenbar nicht allzu streng, denn 1757 ließ er als Zwischenspiel einer Theateraufführung die Opéra buffa ,Die Magd als Herrin‘ von Pergolesi aufführen.
Von Voltaire stammen mehrere Libretti, das erste, Tanis et Zélide, schrieb er 1733 für Brassac von Moncif, es handelt von bösartigen Priestern, die im ägyptischen Memphis die Macht ergreifen und die legitime Monarchie stürzen. Nur durch das Eingreifen von Isis und Osiris können sie aufgehalten werden. Die Vorlage wurde nie vertont, sie scheint Brassac nicht inspiriert zu haben.
Das zweite Libretto, Samson, war im selben Jahr von Rameau bestellt worden und handelt vom aufrechten Samson, der sich gegen die betrügerischen Priester der Philister durchsetzt. Samson wurde von Rameau vertont, man hat die Oper jedoch – die Angriffe gegen Voltaire verhinderten dies – nie aufgeführt. Fast sämtliche Arien verwendete Rameau später in seiner Oper ‚Zoroastre‘.
„Voltaires Einfluss auf die Musik“ weiterlesen