Im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen erzählt Altwegg die Ereignisse um die Voltaire Statue in Paris, die einzige, die dort noch unter freiem Himmel zu besichtigen war und angeblich unter dem Druck von ‚Black Live Matters‘ beschädigt und dann vom Bürgermeisteramt entfernt wurde. In ‚Schutzhaft‘ genommen: aha! Die richtigen Worte findet Altwegg zwar nicht, er gibt insbesondere keinerlei Informationen über die Haltung Voltaires zum Kolonialismus oder zum Sklavenhandel. Und warum Voltaire nach dem geplanten, restriktiven Pressegesetz ‚wieder‘ aktuell sein soll, wie er schreibt, ist und bleibt unklar. Altwegg eiert herum.
Mit dem die Überschrift von der Schutzhaft ergänzenden Satz aber: „Die Stadt wartet auf die Bewilligung des Staats, um die gesäuberte Statue wieder aus dem Depot zu holen. Das kann, wenn auf beiden Seiten der politische Wille fehlt, lange dauern“, plaudert Altwegg des Rätsels Lösung aus: Black Live Matters ist nichts anderes als ein medial hochgepäppeltes Retortenbaby zur Zerstörung der Errungenschaften der europäischen Zivilisation, insbesondere eben der Aufklärung, unter dem Vorwand des ‚Antikolonialismus‘. Statt Vernunft predigt diese Bewegung Identität, Hautfarbe – und schon dadurch wird jedem einigermaßen intelligenten Menschen der finstere Kern dieser Leute sonnenklar. In welchem Dienst sie stehen, wie willkommen ihre Aktionen, zeigt die Entfernung der Voltaire Statue nur zu gut, sehr praktisch für die Pariser Stadtoberen, über deren Haltung zu Voltaire wir sehr lange vor dem Auftauchen von BLM Truppen bereits berichtet haben (Paris heute). Um diese Erkenntnis zu verschwurbeln, verwendet Altwegg zwei weitere Absätze, mit diesen kann ihm alles in allem wirklich niemand mehr etwas vorwerfen, nicht einmal die hehren Aufpasser in der FAZ-Chefredaktion.