Süddeutsche Zeitung, 9.10.2018 (von Lothar Müller). Dass die Süddeutsche Zeitung ihre Stoßrichtung, den Islamismus als harmlose Glaubensart darzustellen und dessen Gegner als Rassisten, Islamhasser abzukanzeln, nicht aufgibt, wird niemanden wundern, der die Entwicklung dieses einst so ‚liberalen‘ Blattes in den letzten Jahren verfolgt hat.
Dass sie jetzt auch die Aufklärung und insbesondere Voltaire als entschiedenen Gegner der drei Offenbarungsreligionen ins Visier nimmt, ist da nur konsequent. Croitoru in seinem Buch zeigt sehr schön, wie sich die Haltung Lessings zum Islam jedesmal änderte, wenn Friedrich eine neue Türkei-Strategie vorgab. Welcher Vorgabe die Süddeutsche Zeitung und ihr Rezensent heute wohl folgen? Hier einige Invektiven aus der Rezension: „Voltaire, der gegen Mohammed als einen Betrüger polemisiert, Mohammed wird als Betrüger abgekanzelt. Marquis d’Argens, der über Kleriker herzog und über die islamische Religion spottet, David Friedrich Megerlin schmäht Mohammed als Antichrist und falschen Propheten. Johann David Michaelis‘ herablassender Blick auf die islamische Religion, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, ein antitürkischer Kriegshetzer, ebenso Christian Friedrich Daniel Schubart in Württemberg. In Christoph Martin Wielands ‚Der goldene Spiegel‘ und ‚Oberon‘ entdeckt Croitoru schwarze, den Rassismus streifende Flecken“. Das reicht! Voilà comment on reconnait ses ennemis! Ecrasons l’Infâme! hier