Voltaire stellt in einer einführenden, herzerfrischenden Erzählung einen strenggläubigen Juden vor, einen Essener, der genauso gut ein katholischer Mönch sein könnte. Jedenfalls will dieser Mann weder sein Keuschheitsgelübde brechen, noch jemals lügen, nur so handeln, wie es in den Büchern Mose steht. Seine Strenggläubigkeit und Wahrheitsliebe bringt ihn an den Galgen. Andere Erzählungen zeigen, dass es Gesetze gibt, über deren Herkunft niemand etwas weiß, an die man sich aber, keiner weiß warum, trotzdem hält. Gerichte fällen willkürliche Urteile, hier gilt als Recht, was dort Unrecht ist. Woher kommen die Gesetze? Stammen sie aus der Gewalt dessen, der sie erlassen und durchsetzen kann?
Gibt es aber trotzdem für alle gleiche Naturgesetze?
Würde das normale Volk Gesetze erlassen, könnte man sich schnell auf die wesentlichen einigen. Überall herrscht stattdessen Willkür und Unterdrückung.