Voltaire verhunzt: Die Prinzessin von Babylon im Freitag-Blog

Zum Blog-Beitrag von Freitag-Community-Mitglied Soloto vom 21.10.2016

von Rainer Neuhaus

Der – aus unserer Sicht – widerlichste Text des Jahres 2016 stammt von einem Mitglied der Freitag-community und ist eine ‚Gendermeditation’, soll wohl heißen, daß einer herauslabert, was unter Ausschaltung jeglicher Vernunft aus seinem unbewussten Schlamassel zum Thema Voltaire so alles hochkommt. Was dabei herauskommt? Ein stinkender, sich selbst als Rosenduft empfindender Misthaufen – nichts anders.

Sich diesem Unrat zu widmen, hieße Perlen vor die Säue werfen, wenn denn nicht Gestank die Eigenschaft hätte, sich auszubreiten, oder wenn man damit rechnen könnte, daß Wissen zu Voltaires Leben und Werk allgemein verbreitet ist. Außerdem hilft es vielleicht, einige Illusionen über Zeitungen von der Art des Freitag zu vertreiben.

Hier, was Mister Soloto in seiner Gendermeditation zum Besten gibt. Und so legt er los: „Viele beziehen sich auf die Aufklärung, doch liest man die Texte wirklich, entstehen Irritationen. Irritationen, um die man seine Gedanken wie Hüften kreisen lassen kann“. Und so endet er: „Diese Sichtweise, versteht sich von selbst, kann ich mit keinerlei Quellenangaben belegen, sie ist pure Spekulation und flatterte mir eben so zu, der Weltgeist zwitscherte, tschilp, tschilp.“ Jaja, der Weltgeist zwitscherte – man hört ihn förmlich krächzen – und gab Freitag-Soloto dann noch diese feinduftende Weisheit ein: „Mag des Menschen spirituelle Essenz auch geistiger Natur sein, hat sie doch ein biologisches Korrelat, das Ejakulat.

Dazwischen liegen seine Ausgüsse zu Voltaires Roman ‚Prinzessin von Babylon’. Freitag-Soloto hat ihn auf der Straße gefunden, vor einem Hauseingang abgelegt, wie es heute üblich ist: man stößt Bücher ab, setzt sie aus, hofft, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, indem man ein gutes Werk verrichtet. In diesem Fall ging das daneben, denn Freitag-Soloto findet Voltaire, an dem er schon immer einmal sein Mütchen kühlen wollte: „Voltaire, der Verfechter der Vernunft. Ekelig, natürlich, aber auch er hat eine Chance verdient.“ Die Chance ist, daß Meister Soloto den Roman liest. Chapeau!

Wofür steht aber Voltaires Prinzessin von Babylon? Hier, was als Inhaltsangabe auf den Seiten der Voltaire-Stiftung steht:

Die Erzählung „Die Prinzessin von Babylon“ erschien 1768 in Genf. Eine Prinzessin, schön wie Tag und Nacht zugleich, reist, von ihrer Liebe zu Amazan, dem Schäfer, getrieben, rund um die ganze Welt, um ihn wiederzufinden. Ihre märchenhafte Reise führt durch Länder aller politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse, von Tyranneien bis zur konstitutionellen Monarchie, von entwickelten Zivilisationen mit Handel, Kunst und Wissenschaft bis zu Gesellschaften mit nicht viel anderem als Ackerbau und Viehzucht. Es ist äußerst interessant, wie Voltaire die einzelnen Systeme bewertet und alle, die ihn der Sympathie zum Absolutismus verdächtigen, werden hier eines besseren belehrt. Es ist immer wieder überraschend, dass Voltaires Charakterisierungen der einzelnen Völker auch nach 300 Jahren Ihre Gültigkeit nicht verloren haben („Die Deutschen sind die Greise Europas…(S.248)“).Die Reise der Prinzessin endet in Spanien fast mit ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen, denn sie fällt der Inquisition in die Hände. Erst das beherzte Auftreten Amazans und besonders seines scharfen Schwertes „Fulminante“, das mit einem einzigen Hieb „Bäume, Felsen und Priester zerspalten konnte“(S.250), rettet sie vor dem qualvollen Feuertod. Die katholischen Priester, bei Voltaire heißen sie „Schnüffler und Anthropokäer*“ werden besiegt und die Herren Inquisitoren landen auf dem für ihre Opfer vorgesehenen Scheiterhaufen. Rundum also ein glückliches Ende.
* das heißt Menschenverbrenner

Und hier, was Freitag-Soloto halluziniert:
Nachdem er sich an der Liebesgeschichte zwischen der Prinzessin und ihrem Geliebten ergötzt, dreht er Voltaire aus dessen Vergleich der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme des 18. Jahrhunderts (von denen es ja heute die allermeisten noch gibt) einen Vorwurf, auf den man erst einmal kommen muß: Voltaire, böse, böse, verwende Stereotype! Richtig, Voltaire typisiert, um dann die Unterschiede zwischen den typisierten Gesellschaftssystemen um so schärfer ins Licht zu stellen. Er würde zum Beispiel gesagt haben, daß die Saudis Frauen verachten und nicht: „zwar dürfen Frauen dort in der Öffentlichkeit nicht erscheinen, aber zu hause werden sie sehr geachtet und verehrt“.
Aber Freitag-Soloto weiß bestimmt: „Heutzutage sind solche stereotypen Beschreibungen des Volkscharakters ja nicht mehr so en vogue und, versuchte man sich trotzdem an ihnen, käme sofort der Einwand, ‚dass ja nicht alle so sind’. Insofern muss man irritiert konstatieren, hier auf einen Punkt zu stoßen, bei dem diejenigen, die heute die Aufklärung für sich in Anspruch nehmen, eine diametral entgegengesetzte Position zu dem vertreten, was zumindest ein Gründervater der Aufklärung im Sinn hatte“.

Als nächstes schafft er ohne jeden Beleg die Schlagwerkzeuge „rassistisch, judäophob“ in seinen meditativen Raum und erklärt Voltaire, die „Ikone der Vernunft“, hätte „mehr mit den Rechtspopulisten gemein als mit ihren Gegnern“. Fait accompli! Außerdem ginge Voltaires Aufklärung nicht mit sexueller Befreiung einher. Ausgerechnet Voltaire! Und wo ist der Beleg? Daß in der Liebesgeschichte die Prinzessin an ihrer Liebe festhält und alle anderen Anwärter abweist! Wer über solche „Beweise“ verfügt, braucht sich um die sexuelle Befreiung wahrlich nicht zu sorgen!

Aber sei’s drum. Freitag-Soloto nähert sich einem der Zentralthemen Voltaires, der Kritik an der katholischen Kirche. Indem er feststellt: „Schonungslos entlarvt Voltaire die katholische Kirche als Homoorganisation und stellt sie vor den Augen der Welt bloß“, glaubt er sich zur Schlussfolgerung berechtigt:
Niemand wird behaupten können, Voltaires militante Homophobie, mag er an anderer Stelle auch noch so sehr den sanftmütigen Vegetarier geben, sei in irgendeiner Weise mit der Position der aufgeklärten Menschheit von heute vereinbar.“ Voltaires Haltung zur Homosexualität führte übrigens dazu, daß er sich erfolgreich dafür einsetzte, einen homosexuellen Schriftsteller vor der Todesstrafe zu retten. Voltaires Entlarvung der Katholika als Homosexuellenorganisation, die ja bekanntlich manchem kleinen Jungen die Unschuld geraubt hat (Voltaire möglicherweise inbegriffen) – und das jahrhundertelang! – seine Kritik an der Verlogenheit, Scheinheiligkeit, Unmenschlichkeit einer der mächtigsten Organisationen der Welt, trägt ihm bei Freitag-Soloto also den Vorwurf der Homophobie ein?
Aber nein, der „lässt sich nämlich probehalber darauf ein, die katholische Kirche als Homoorganisation anzusehen“. Und was findet er dabei heraus? Daß sich durch das Zölibat von 1139 die Attraktivität der Kirche für Heterosexuelle minimiert, aber für Homosexuelle erhöht habe! Jegliches Begreifen von dem, was in der katholischen Kirche in Sachen Sexualität vor sich geht, ist in seinem Elaborat einem bodenlosen Genderian gewichen. Und wie es bei Romantik solcher Couleur nicht anders sein kann, schließt sich an diese einzige ‚analytische’ Stelle im meditativen Text eine vorsichtige, aber doch deutliche Rehabilitation der heiligen katholischen Messe selbst an. Oh heilige Simplicitas!
Wer das alles nicht glauben will, lese es selbst. Aber bitte dabei die Nase zuhalten!

Anmerkung von Oktober 2021: Unterdessen hat man den Teilnehmer Soloto und alle seine Beiträge  aus dem Freitag Community Blog gelöscht (oder er ist selbst verduftet).

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Voltaire: Reisen im 18. Jahrhundert

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Reisen, ein Privileg

„Fortschritt“ ist dem Reisen verwandt, denn wer fortschreitet, entfernt sich vom Bekannten, bewegt sich vorwärts zu neuen Zielen und lässt das Alte hinter sich.

Reisen im 18 Jahrhundert bedeutete zumeist eine ungeheure Horizonterweiterung, die Schiffsreisenden nach Amerika, nach Asien, China, die Handeltreibenden und die von den Pfaden des Kolonialismus oder aus europäischen Schlachtfeldern zurückkehrenden Kriegsleute hatten Dinge zu erzählen, die dem lesenden Bürger phantastisch erschienen, ihre Berichte wurden gedruckt und fanden reißenden Absatz. Reiche Kaufleute und die Familien des Hochadels schickten ihre Nachkömmlinge gezielt auf Bildungsreisen zu befreundeten Geschäftspartnern, in andere Adelshäuser, Reiseliteratur mit den Sehenswürdigkeiten der wichtigsten Städte entstand (zum Beispiel:E.R.Rothens Auserlesene Dencwürdigkeiten welche ein curieuser Reysender in den führehmsten Orten Europae und etlichen anderen in den übrigen Weltteilen zu observieren hat, deren man sich auch sonsten statt eines compendieusen Reyß- oder Zeitungslexici nützlich bedienen kann. Ulm 1749, 708 Seiten). Durch die Verbesserung der Technik – des Straßenbaus, der Fahrzeuge, der Schiffe – verringerten sich die zeitlichen Abstände zwischen den Orten der Welt, das 18. Jahrhundert war gerade auch in dieser Hinsicht die Zeit des großen Fortschritts.

Dass Reisen den Horizont erweitert, bedeutet, dass man aus dem engen Kreis seines Alltags mit all seinen Gewohnheiten – sei es beim Essen, Trinken oder Feiern, aber auch hinsichtlich gesellschaftlicher Gepflogenheiten, auferlegter Zwänge und Verpflichtungen herauskommt und bemerkt, dass es auch anders geht, wodurch einem Stoff zum Vergleichen zuwächst und solches ist wohl auch gemeint, wenn man davon spricht, dass Reisen bildet. Insofern ist Reisen eine Sache, die sich die Herrschenden gerne als Vorrecht reservierten und so haben sie es auch lange Zeit gehalten. Wer nie aus seinem Dorf herauskommt, nichts anderes kennt, als seinen Alltagstrott, wird auch nicht auf den Gedanken kommen, dass es auch anders, vielfach besser, gehen könnte. Deshalb ist heute, zu Zeiten des Massentourismus, eine ganze Branche damit befasst, die Leute so zu lenken, dass sie ihren Urlaub dort am liebsten verbringen, wo es möglichst wenig Anlass zu solchen Vergleichen gibt, „all inklusive“ eben. Und weil auch das nicht immer einwandfrei funktioniert – es gibt immer noch zu viele Schlupflöcher – arbeiten die Machtstrategen, oft im Namen des Umweltschutzes, an einer drastischen Einschränkung der Mobilität für den größten Teil der Bevölkerung.

Reisenecessaire
Reisenecessaire 18.Jhdt. (Dt.Hist.Museum Berlin)

Das war im 18. Jahrhundert selbstverständlich noch nicht notwendig, Reisen war damals ohnehin den Reichen vorbehalten und wer kein Geld hatte und es trotzdem versuchte, musste auf Schusters Rappen schwere Strapazen in kauf nehmen, denn man legte solchen Leuten nicht nur Steine in den Weg…(man lese etwa den Reisebericht von Karl Philipp Moritz, Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782).

Jeder Untertan benötigte zudem eine Erlaubnis der Obrigkeit, wenn er seinen Heimatort verlassen wollte – ganz zu schweigen von den Zugangsbeschränkungen, die ihm von den gewünschten Zielorten auferlegt wurden. Selbst Voltaire saß zwei Wochen in Kleve fest, weil der Passierschein des Königs für die Weiterreise nach Berlin nicht angekommen war. Hielt man die Erlaubnis endlich in den Händen, war es, selbst wenn man mit der Kutsche reiste, für einige angenehmer als für andere, denn das Dienstpersonal nahm gewöhnlich Platz hinter dem Kutscher, Wind und Wetter ausgesetzt, oder – schon besser – im Gepäckraum, Economie-Class sozusagen. So stand all jenen, die kein Geld und keine Protektion hatten und trotzdem weg wollten, oft nur der gefährliche Weg über das Militär offen – auch das kommt einem (wieder!) bekannt vor – häufig genug eine Reise ohne Wiederkehr.

Reisekutsche

Welche Art zu reisen man wählte, hatte aber damals wie heute nicht nur mit dem verfügbaren Geld zu tun, sondern auch mit dem Reisezweck. Wer ganz einfach von A nach B wollte, entschied sich für die schnellste Methode, also für die Fahrt mit der Kutsche oder für das Pferd (wir vernachlässigen an dieser Stelle die Reise mit dem Schiff). Je länger die Strecke, desto überlegener wurde in dieser Beziehung allerdings die Kutsche, denn es gab, zumindest in Frankreich, an den großen Routen alle 25 km Poststationen, wo man die Pferde wechseln konnte und wenn ein Reisender viel Gepäck mit sich führte, gab es zur Kutsche ohnehin keine Alternative. Reisen zu Fuß war für Leute da, die wenig Geld hatten, aber auch für solche sinnvoll, die das Reisen selbst zum Zweck erhoben, die also einfach unterwegs sein, Land und Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen wollten. Heute kennen wir den Geschäftsreisenden, der in möglichst kurzer Zeit sein Ziel erreichen, seine Aufgaben abarbeiten und wieder zurückkommen will, den Touristen, der einen Ferienplatz gebucht hat, die Reise selbst nur bucht, um an dieses Ziel zu gelangen, um sich dort zu erholen, dann gibt es Individualtouristen, die mehrere Orte mit jeweils kurzen Aufenthalten hintereinanderschalten und schließlich Menschen, die das Reisen an sich genießen, wenn sie mit ihrem Auto, mit dem Orientexpress oder mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs sind. Stets handelt es sich um eine Beziehung zwischen Reisezweck, Distanz und zur Verfügung stehender Zeit, natürlich auch dem Geld, das einer hat oder nicht hat, die einen das geeignete Fortbewegungsmittel wählen lässt.

Fortbewegungsmittel

„[…] ich versichere Sie, dass keinem von uns möglich war nur eine Minute die Nacht durch zu schlafen – dieser Wagen stößt einem doch die Seele heraus! – und die Sitze! – hart wie stein! – von Wasserburg aus glaubte ich in der that meinen Hintern nicht ganz nach München bringen zu können! – er war ganz schwierig [schwielig] – und vermuthlich feuer Roth – zwey ganze Posten fuhr ich die Hände auf dem Polster gestützt, und den Hintern in lüften haltend – doch genug davon, das ist nun schon vorbey! – aber zur Regel wird es mir seyn, lieber zu fus zu gehen, als in einem Postwagen zu fahren.“ (zitiert nach Kardinar 2003, 3)

Der dies schrieb, W. A. Mozart (München, 8.11.1780), hatte Erfahrung mit dem Reisen, wie man sieht, auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, denn er war nicht annähernd so wohlhabend wie Voltaire, der aus diesem Grunde die Postkutsche nur im Notfall benutzte und, wenn es ging, in einem eigenen, sehr komfortablen, vierspännigen Fahrzeug reiste. Sein Sekretär Collini hat das Gefährt, das sie bei ihrer Abreise aus Berlin im Jahr 1753 benutzten, so beschrieben:

„Er hatte sein eigenes Fahrzeug, eine große Coupé-Karosse, bequem, gut gefedert überall mit Taschen und Behälter ausgestattet, hintendrauf mit zwei Schrankkoffern und vorne einige kleinere Koffer. Auf dem Kutschbock zwei Bedienstete,… Vier Postpferde oder manchmal auch 6, wie die Wege es zuließen, waren dem Fahrzeug vorgespannt. Sind diese Details auch unbedeutend, zeigen sie doch, wie ein Schriftsteller reiste, der sich ein seinem Ruf und Ansehen entsprechendes Vermögen zu schaffen gewusst hat. Voltaire und ich bezogen das Innere des Fahrzeugs mit dabei zwei oder drei Mappen mit den Manuskripten, auf die er am meisten Wert legte und eine Schatulle mit seinem Gold oder seinen Wechseln und seinen wertvollsten Sachen. (Collini, mon séjour, p.72).

Ziemlich sicher ist, dass Voltaire keine Karosse fuhr, sondern schon die modernere Berline – die stabiler und besser gefedert war. Hier zur Illustration eine Karosse (zu Repräsentationszwecken ausgestattet),

Karosse nobel

und nun zum Vergleich eine Berline:

berline

Bei einem Coupé, wie es Voltaire benutzte, war die Kabine kürzer als bei den gezeigten beiden anderen Modellen und daher nur für zwei Personen geeignet – hatte man weitere Mitreisende, mussten sie (maximal zwei) außen auf der an der Rückseite der Kabine angebrachten Bank sitzen, falls nicht, packte man dorthinauf das Gepäck – wie es Collini in seinem Bericht beschreibt.

Hier die Abbildung eines Coupés:

coupe

.

Soviel zu den Fahrzeugen, wie man sie im 18. Jahrhundert für längere Reisen benutzte, natürlich könnte man noch in die Tiefe gehen, über die Technik der Federung sprechen, der kleinen Räder vorne und der Lenkung, doch werfen wir stattdessen einen kurzen Blick auf die damaligen Straßenverhältnisse: Eine deutliche Verbesserung des französischen Transportwesens und der Straßen trat ab 1738 ein, denn in diesem Jahr wurde in Frankreich das Straßenwesen erstmals in die Hand einer zentralen Behörde gelegt, der Direction des Ponts et Chaussées. Die großen Verkehrsverbindungen ließ ihr erster Direktor, Orry, der später Finanzminister wurde, nach einem standardisierten System überholen und ausbauen. Es beruhte darauf, die wichtigsten, auch militärisch bedeutenden Strecken in der Mitte ca. 6 m breit mit einem Steinbelag zu befestigen und links und rechts davon jeweils einen ebenfalls 6 m breiten verdichteten Streifen mit anschließendem Entwässerungsgraben anlegen zu lassen. Durch diese Maßnahme verkürzten sich die Reisezeiten in Frankreich um bis zu 50%., Voltaire:

„Unter allen modernen Nationen sind Frankreich und das kleine Belgien die einzigen, die Straßen haben, die der Antike ebenbürtig sind“ (Juli 1750)

Mit modernen Kutschen wie sie etwa Voltaire benutzte, waren 60 – 80 km am Tag zu schaffen, aber auch nicht mehr, es sei denn, man fuhr auch die Nacht hindurch…. und auch dann nur, wenn nichts dazwischenkam – als da wären: Achsbruch, aufgeweichte Straßen, schwer zu passierende Steigungen und Überfälle, Krankheit. Hinzu kamen noch ständige Kontrollen, Zollschranken, Straßen- und Brückenmaut, Vorspanngeld, Torgeld…und wir sehen ohnmächtig zu, wie in unserer Zeit die letzgenannten Ärgernisse Stück für Stück wieder eingeführt werden.

Voltaire und das Reisen

Wenn Voltaire reiste, hatte er fast immer die Absicht, an ein bestimmtes Ziel zu gelangen, er reiste nie um des Reisens Willen, – vielleicht mit Ausnahme seiner Reise nach Berlin im Jahr 1750, wo er einige Schlachtfelder besichtigen wollte (Brief an seine Nichte, Mme de Denis): –

Nehmt also zur Kenntnis, dass ich aus Compiègne am 25 Juli abgefahren bin und die Straße durch Flandern genommen habe, um als guter Historiograph und guter Staatsbürger die Schlachtfelde von Fontenoy, von Raucoux und von Laufeldt zu besichtigen. Sie zeigten sich mir aber nicht, denn alles war vom schönsten Weizen der Welt bedeckt und die Flamen und die Fläminnen tanzten so, also ob hier nie etwas geschehen wäre.

Ob er die Schlachtfelder tatsächlich besuchte oder es überhaupt vorhatte, ist nicht bekannt, denn der Brief wurde nachträglich mit der Absicht, ihn zu veröffentlichen, verfasst. Oft genug war Voltaire zum Reisen gezwungen, um sich der Verfolgung oder einer drohenden Verhaftung zu entziehen. Ausgesprochene Bildungsreisen unternahm er nicht. Da er zeitlich kaum eingeschränkt war und genügend Geld besaß, konnte er sich in der Etappe oder am Reiseziel je nach Lust und Laune länger oder kürzer aufhalten. Am ehesten kann man sich seine Art zu reisen vor Augen führen, wenn man sie sich wie die Reisen eines, sagen wir ‚hochangesehenen Vorsitzenden’ einer imaginären weltumspannenden großen Organisation in unserer Zeit vorstellt, eines Präsidenten, der verschiedene Ableger besucht und dort so lange bleibt, wie es der Sache dient. Weltumspannend war die Aufklärungsbewegung des 18 Jahrhunderts zwar nicht, sie beschränkte sich auf gebildete Bürger und sympathisierende Adlige in Europa, in jedem Land gab es aber meist einige hundert Anhänger. Voltaire als ihr führender Kopf besuchte sie und nutzte seine Aufenthalte, um die Sache der Aufklärung zu vertreten, die Anhängerschaft zu erweitern, zu stärken und, wo möglich, um die Gegenseite zu schwächen. Welches Fortbewegungsmittel dabei für ihn auf seinen Reisen zu wählen war, stand für Voltaire außer Frage: für ihn war immer das schnellste Fortbewegungsmittel auch das beste.

Dass das Reisen im 18 Jahrhundert trotz der Verbesserungen im Straßenbau und in der Fahrzeugtechnik ausgesprochen mühsam war, lag auch an den unbrauchbaren Unterkünften, denn es gab meist schmutzige, laute und zudem unsichere Gasthäuser. Kein Wunder, dass Voltaire es vorzog, in den Schlössern der Adligen Unterkunft zu nehmen, sie waren zwar ebenfalls oft ungemütlich und kalt, aber es gab zumindest gutes Essen, manchmal interessante Gespräche, brauchbare Informationen. Außerdem spielte man in den Adelskreisen des 18. Jahrhunderts gerne Theater: was gab es da besseres, als den berühmten Voltaire als Gast zu haben und mit ihm persönlich die aus Paris bekannten Stücke einzuüben – auch eine ideale Gelegenheit für Voltaire, im Sinne der Aufklärung tätig zu sein! Er schickte seinen Diener auf demPferd voraus, der erkundete die Lage und sorgte dafür, dass bei der Ankunft seines Herren die Betten warm waren:

Ich fuhr als Postillon voraus, damit an den Wechselstationen die Pferde bereit waren und man dort nicht warten musste . Es war geplant, in La Chapelle bei Nangis eine Rast einzulegen…Ich wartet nicht an der Wechselstation auf sie, sondern fuhr gleich weiter (bis La Chapelle), wie sie es befohlen hatten. … (In Nangis:) Die Concierge erwartete niemanden und hatte sich im Inneren des Schlosses schlafen gelegt, das auf der anderen Seite des Eingangstors lag, durch einen großen Hof von mir getrennt. So konnte ich rufen, so viel ich wollte, aber niemand antwortete mir. …. (endlich öffnet der Gärtner) … Er weckte sogleich die Bediensteten, zündete in der Küche und in den Zimmern ein großes Feuer an, man holte Täubchen, Geflügel, die man zubereitete und auf Spiesse steckte, dazu gab man alles, was man finden konnte, um müden Reisenden, deren Appetit nicht schlecht sein würde, zu genügen. (nach Longchamp, Voltaires Sekretär)

Voltaire und das Reisen

Nur wenige reisten im 18 Jahrhundert so häufig und so weite Strecken wie Voltaire, das war zwar anstrengend, aber ohne seine Reisen hätte er nicht eine so große Wirkung im Sinne der Aufklärung entfalten können. Trotzdem gibt es keine Äußerung Voltaires, in der er sich positiv über das Reisen ausspricht, meist klagt er über die Beschwerlichkeiten des Reisens, also: die Kälte, denn er reiste oft im Winter, die schlechten Unterkünfte, die Anstrengungen überhaupt, die ihn krank machten und, falls er die Postkutsche benutzte, machten ihm die schlechte Gesellschaft und die Enge zu schaffen.

Zur Illustration übersetzen wir Voltaires Reisebericht aus einem Brief an den Baron von Keyserlingk v. 14.10.1743, er berichtet von einem Unfall auf der Reise von Berlin nach Brüssel, bei dem ihn die eifrigen Helfer auch noch bestahlen:

Je continuais mon voyage Dans la ville d’Otto Gueric, Rêvant à la divine Ulric Baisant quelquefois son image, Et celle du grand Frédéric. Un heurt survient, ma glace casse, Mon bras en est ensanglanté; Ce bras qui toujours a porté La lyre du bonhomme Horace Pendante encore à mon côté. La portière à ses gonds par le choc arrachée Saute et vole en débris sur la terre couchée; Je tombe dans sa chute; un peuple de bourgeois, D’artisans, de soldats, s’empressent à la fois, M’offrent tous de leur main, grossièrement avide, Le dangereux appui, secourable et perfide; On m’ôte enfin le soin de porter avec moi La boîte de la reine et les portraits du roi. Ah! fripons, envieux de mon bonheur suprême. L’amour vous fit commettre un tour si déloyal: J’adore Frédéric et vous l’aimez de même; Il est tout naturel d’ôter à son rival Le portrait de ce que l’on aime.
Enfin j’arrive à minuit dans un village nommé Schaffen-Stadt ou F… -Stadt. Je demande le bourgmestre, je fais chercher des chevaux, je veux entrer dans un cabaret; on me répond que le bourgmestre, les chevaux, le cabaret, l’église, tout a été brûlé. Je pense être à Sodome.—. Enfin, aimable Césarion, me voilà dans la non magnifique ville de Brunswick. Ce n’est pas Berlin, mais j’y suis reçu avec la même bonté.


Ich setzte meine Reise fort in die Stadt des Otto von Gericke*, träumte von der schönen Ulrike** küsste manchmal ihr Bild und das des großen Friedrich Es gab einen Schlag, mein Glas zerbrach Mein Arm voll Blut Dieser Arm, der stets die Leier des guten Horaz getragen hat baumelt noch an meiner Seite. Die Tür durch den Schock aus ihren Angeln gerissen Sprang heraus und flog in Stücke … Ich falle hinterher – eine Menge Volk, Bürgersleute, Handwerker, Soldaten drängen auf einmal alle, reichen mir ihre Hände mit ekliger Gier . Solch gefährliche Stütze, strafbar, hinterlistig; enthob mich schließlich der Anstrengung, Das Kästchen der Königin und die Porträts des Königs bei mir zu tragen, Ah Halunken, die ihr mein höchstes Glück begehrt Die Liebe hat euch zu solch unloyalem Dreh verführt Ich bete Friedrich an und ihr liebt ihn auch es ist ganz normal, dem Nebenbuhler das Porträt dessen zu entwenden, den man liebt. Schließlich komme ich um Mitternacht in ein Dorf namens Schaffenstadt oder Halunkenstadt. Ich frage nach dem Bürgermeister, brauche Pferde und eine Unterkunft. Man antwortet mir, dass Bürgermeister, Pferde, Unterkunft verbrannt seien. Ich denke an Sodom Schließlich, liebster Cäsarion, erreiche ich die wundervolle Stadt Braunschweig. Sie ist nicht Berlin, aber ich werde mit gleicher Güte empfangen.
*Magdeburg
** Ulrike, die Schwester Friedrichs

Voltaire unternahm sieben große Reisen, die ersten beiden nach England und zurück, als er in die Verbannung geschickt wurde, dann die Berlinreisen: 1740 von Den Haag, 1743 und 1750 aus Paris und – mit vielen Unterbrechungen die längste (nach der Flucht aus Berlin) von Leipzig bis nach Genf. Auf seiner letzten Reise im Jahr 1778 legte er immerhin eine Strecke von 430 km in 7 Tagen zurück, sie führte ihn von Ferney bei Genf in sein geliebtes Paris, das er nach 28 Jahren endlich wiedersah. Drei Monate später, am 30. Mai 1778, starb Voltaire in Paris im Alter von 84 Jahren.

weiterlesen: Aufstellung der Reisen Voltaires

Deschner – ein Nachruf – April 2014

Ein Aufklärer in der Tradition Voltaires

Karlheinz Deschner – Ein Nachruf

Von Rainer Neuhaus (Voltaire-Stiftung)    12.April 2014

Bedauerlich, wenn zum Tode einer so bedeutenden Persönlichkeit den Zeitungen von Süddeutscher bis hin zur Zeit nichts Besseres zu Karlheinz Deschner einfällt, als nur den Nachruf der Giordano Bruno Stiftung nachzudrucken, und dies, obwohl es auch in deren Blättern längst schon bessere Texte gegeben hatte (zum Beispiel diesen hier). Davon abweichend, soll an dieser Stelle ein kritischer Vergleich Deschners mit Voltaire stehen, in dessen Nachfolge er oft gesehen wurde („moderner Voltaire“) und in der er sich selbst auch gesehen hat, was man etwa an dem von ihm herausgegeben Band Das Christentum im Urteil seiner Gegner, in dem er Voltaire ein besonderes Kapitel widmet und an seinen vielen zustimmenden Bezugnahmen zu Voltaire, und zwar dem kämpferischen, antiklerikalen Voltaire, leicht erkennen kann. So zitiert er von Voltaire mit Vorliebe griffige, einprägsame Formulierungen wie diese: 
„Jeder Mönch schwingt die Kette, zu der er sich verurteilt hat… Unglücklich in ihren Schlupfwinkeln, wollen sie auch die anderen Menschen unglücklich machen. Ihre Klöster bergen Reue, Zwietracht und Haß“,
„Die Geschichte der Kirche stört die Verdauung“, oder natürlich: „Ecrasez l’Infâme“, den Schlachtruf Voltaires, dem er sich besonders verbunden fühlte.

Am Ende seines Lebens veröffentlichte Voltaire die Untersuchung La Bible enfin expliquée, in der er die Widersprüche, Ungereimtheiten und die Herkunft bestimmter christlicher Ideologeme aufdeckt und die weitgehende Wertlosigkeit der Bibel als historisches Dokument feststellt. In direkter Tradition dieses Textes steht Deschners 776 Seiten starkes Werk Abermals krähte der Hahn aus dem Jahr 1962, in dem er die Entstehung der Evangelien, die Schöpfungsmythen, die Verbrüderung der Kirche mit der Macht bis hin zum Faschismus beleuchtet. Abermals krähte der Hahn war damals ein Fanal, ein außerordentlich scharfer Angriff auf die Kirchen in einer Zeit, in der diese gerade dabei waren, ihre geistige Verwandtschaft und weltliche Verbrüderung mit den blutrünstigen Juden- und Kommunistenhassern, den deutschen Nazis, zu verschleiern (was ihnen, nebenbei bemerkt, heute, im 21. Jahrhundert, wo in jedem Konzentrationslager ein Kirchlein steht, gelungen zu sein scheint). Nicht wenigen Bundesbürgern hat Abermals krähte der Hahn die Augen für das wirkliche Wesen der angeblich so sozialen Kirchen geöffnet, die Deschner mit historischen Tatsachen konfrontiert, als kriminelle Vereinigung bezeichnet, und viele verdanken ihm den Anstoß zum Kirchenaustritt, den ersten Schritt zur Menschwerdung also, zur vielbesungenen ‚Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Die Niederträchtige (Voltaire: L’Infâme) wäre nicht die Niederträchtige, wenn sie nicht versucht hätte, in alter inquisitorischer Manier den weltlichen Arm auf Deschner anzusetzen, auch diese Erfahrung musste Deschner ähnlich wie Voltaire machen, man zerrte ihn nämlich 1971 aufgrund eines öffentlichen Vortrages vor Gericht, und zwar auf der Basis eines echten Mittelalterparagraphen, des bis heute gültigen und altbekannten, nur auf ‚Beschimpfung von Religionsgemeinschaften’ umgetauften Gotteslästerungsparagraphen 166 StGB. Deschner schreibt selbst, was der Anlass zu der Anklage war und es lohnt sich, dies, auch um ein Beispiel seiner erfrischenden Formulierungskunst zu lesen, ausführlich zu zitieren: „Die inkriminierte, in der Nürnberger ‚Meistersingerhalle’ gehaltene Rede, die mit den Sätzen begann:

‚Warum beachten wir noch eine Leiche? Den Riesenkadaver eines historischen Untiers? Die Reste eines Monstrums, das ungezählte Menschen (Brüder, Nächste, Ebenbilder Gottes!) verfolgt, zerfetzt und gefressen hat, mit dem besten Gewissen und dem gesündesten Appetit, eineinhalb Jahrtausende lang, wie es ihm vor den Rachen kam, wie es ihm nützlich schien, alles zur höheren Ehre seines Molochs und zu immer größeren Mästung seiner selbst…’, diese Rede ‚Über die Notwendigkeit, aus der Kirche auszutreten’ enthielt auch die Stelle: ‚Man räumt ja ein, dass die Ideale des Christentums sehr hochgesteckt sind, dass man Christentum und Kirchen nicht schon deshalb verdammen darf, weil sie diese Ideale nicht ganz, nicht halb und wenn Sie wollen, noch weniger realisieren. Aber es fasst, um es zu wiederholen, den Begriff des Menschlichen und selbst Allzumenschlichen doch etwas weit, wenn man von Jahrhundert zu Jahrhundert, von Jahrtausend zu Jahrtausend genau das Gegenteil realisiert, kurz, wenn man durch seine ganze Geschichte als Inbegriff und leibhaftige Verkörperung und absoluter Gipfel welthistorischen Verbrechertums ausgewiesen ist! Eines Verbrechertums, neben dem selbst ein hypertropher Bluthund wie Hitler noch fast wie ein Ehrenmann erscheint, weil er doch von Anfang an die Gewalt gepredigt und nicht wie die Kirche, den Frieden!’ (in: Karlheinz Deschner, Die beleidigte Kirche, oder: Wer stört den öffentlichen Frieden? Gutachten zum Bochumer §166-Prozeß, Ahriman Verlag Freiburg 1986 = Ahriman flugschrift nr. 2 , S. 42).

Das Gutachten zur Frage, ob man die Kirche als „größte Verbrecherorganisation aller Zeiten“ bezeichnen dürfe, hat Deschner 1986 geschrieben, als er bereits intensiv mit seiner vielbändigen Kriminalgeschichte des Christentums beschäftigt war. In einem erneuten Verfahren nach § 166 hatte man damals in Bochum den presserechtlich Verantwortlichen eines Flugblattes mit dem Titel ‚Das Mittelalter lebt’, das sich ausführlich mit einem weiteren, in Göttingen eingeleiteten Gotteslästerungsprozeß auseinandersetzt, angeklagt. Deschner ist dabei dem Vorbild Voltaires gefolgt: er hat sich mit seinem Gutachten klar hinter den völlig unschuldigen Angeklagten gestellt. Auch sonst hat er die Öffentlichkeit nie gescheut: in unzähligen Vorträgen vertrat er antiklerikale Positionen und Argumente. Anders als Voltaire liebte Karlheinz Deschner allerdings die historische Arbeit am Detail, vertiefte sich akribisch in ferne Jahrhunderte. Voltaire dagegen war ein Mann der großen Linie, der Tat, des Theaters, des Angriffs und ein strategisch denkender Mensch dazu, der auch für unsere Freiheit um Leben und Tod kämpfte. Als solcher mochte er dickleibige Bücher nicht. Lieber ein aufklärerisches Buch, das für ein paar Groschen zu haben ist, das alle lesen, als ein gelehrtes, dickes Werk, das in den Regalen verstaubt, hat er einmal sinngemäß gesagt. Mit dieser einzigen kritischen Anmerkung, die die Ausnahmegestalt Voltaires, aber auch die Eigenständigkeit Deschners skizzieren soll, beschließen wir unseren Vergleich. Wir können Karlheinz Deschner dafür außerordentlich dankbar sein, dass er mit seiner Kriminalgeschichte ein Tatsachen lieferndes Bollwerk gegen Lug und Trug errichtet hat, das für lange Zeit Gültigkeit besitzen, der Niederträchtigen stets ein Stachel im Fleisch und ein Brocken in ihrem Schlund sein wird, an dem sie immer kräftigst zu schlucken haben soll (Verdauungsbeschwerden inbegriffen, s.o.).
Und wenn dann aus seinem Werk noch viele die einzig richtige Konsequenz ziehen (die mit der Menschwerdung), dann wird sich Karlheinz Deschners Arbeit schließlich und endlich gelohnt haben!
Ça ira!