Einführung zur Lesung von Voltaire: Zadig am 23.3.2014 in Berlin (Vorlesende Jennipher Antoni)
Von Rainer Neuhaus
„Zadig, Geschichte vom bedrohten Individuum“ weiterlesenVon Rainer Neuhaus
„Zadig, Geschichte vom bedrohten Individuum“ weiterlesenIn der Reihe ‚Staatsverständnisse’ herausgegeben im Nomos Verlag und mit den Artikeln zahlreicher Würdenträger (Professoren) bestückt, richtet sich das Buch möglicherweise vor allem an deren Studenten, denen man hier die „richtige“ Haltung für ihren zukünftigen Lebensweg weisen will. Soweit so klar. Den Anspruch, „in Zeiten, in denen das Vertrauen in die Vernunft zu schwinden scheint, … den Gedanken des großen Aufklärers nachzuspüren“ erfüllt dieser Band in keiner Weise, eher im Gegenteil: Bis auf wenige Ausnahmen scheint es eher darum zu gehen, den großen Aufklärer in Bausch und Bogen zu verdammen.
„Norbert Campagna, Rüdiger Voigt (Hrsg): Das Jahrhundert Voltaires. Vordenker der Europäischen Aufklärung, Baden-Baden: Nomos, 2020“ weiterlesenDas Philosophische Taschenwörterbuch ist im September 2020 zum ersten Mal vollständig in deutscher Sprache bei Reclam erschienen. Nachfolgend d0kumentieren wir in chronologischer Reihenfolge, wie das Buch in den Medien angekommen ist:
VOLTAIRE – STIFTUNG POSTFACH 1110 04924 BAD LIEBENWERDA
22.Januar 2020
Ägyptische Botschaft
Herrn Botschafter Khaled Galal Abdelhamid
Stauffenbergstr. 6-7
10785 Berlin
In der Kolumne ‚Der mathematische Monatskalender‘ stellt der Autor die außergewöhnlich begabte Émilie du Châtelet, die Lebensgefährtin Voltaires, vor. Es ist ein der Aufklärung freundlich gesinnter Artikel, der völlig ohne Seitenhiebe auskommt. Nur der Einschätzung im ersten Satz des Artikels: „Für das Zeitalter, in dem sie lebte, war sie eine ungewöhnlich emanzipierte Frau…“, kann man sich nicht anschließen: sie ist es in ihrem Jahrhundert gewesen, aber sie ist es auch für alle weiteren Jahrhunderte: ein Vorbild für alle, die sich der weiblichen Rollenzuschreibung entziehen möchten.
„„Émilie du Châtelet (1706–1749): Eine ungewöhnlich emanzipierte Frau“, Spektrum der Wissenschaft, 1.12.2020 (von Heinz Klaus Strick)“ weiterlesenIn ihrer Kolumne ‚Zeitsprünge‘ erklären die beiden Historiker R. Hemmer und D. Meßner, wie Voltaire so reich wurde, wie er war. Richtig, er hatte wohlhabende Eltern, die aber gewiß nicht zu den Superreichen ihrer Zeit gehörten. Voltaire wurde reich wie einer „der mit einem kleinen Trick die Staatslotterie um ein Vermögen erleichtert“. Und in angenehm lockerem Plauderton erzählen die Autoren die Geschichte mit Voltaire und la Condamine in der Hauptrolle. Ein sehr lesenswerter Artikel, der – erstaunlich genug, ohne jeden bösartigen Seitenhieb auf Voltaire, „die Lichtgestalt der Aufklärung“, auskommt.
„„Kleine Geschichte einer Gaunerei, die die Philosophie veränderte“, Spektrum der Wissenschaft, 19.11.2020 (von R. Hemmer u. D. Meßner).“ weiterlesenDie Lebensgeschichte Christian Wolffs ist heute nur noch sehr wenigen bekannt, und doch war er im 18. Jahrhundert einer der bedeutendsten Denker seiner Zeit. Deutschland: das Land der vergessenen Dichter und Denker?
Nicht zufällig hat die aufwendige Arbeit, die notwendig ist, will man eine Biographie wie diese schreiben, mit Prof. Dr. H. J. Kertscher ein bereits in der DDR habilitierter Wissenschaftler geleistet. Nicht zufällig, weil die Geisteswissenschaft in der DDR in ganz anderem Maß der Aufklärung verpflichtet war als in der BRD; Namen wie die von Werner Krauss, Klaus Gysi und viele andere stehen dafür. Deren Leistungen werden dereinst, wenn die Diffamierung der DDR nicht mehr zum guten Ton gehört, auch wieder gewürdigt werden, soviel steht schon heute fest.
Prof. Dr. Kertscher also ist es zu verdanken, dass seit langem wieder eine Biographie über Christian Wolff vorliegt, mit dem schönen Titel: „Er brachte Licht und Ordnung in die Welt, Christian Wolff – eine Biographie“ und, um es vorweg zu sagen, er hat seine Aufgabe – trotz aller unserer konzeptionellen Kritik (s.u.) – hervorragend gelöst.
Übersetzungen, besonders wenn es sich wie bei Candide um Werke der Weltliteratur handelt, die schon zwei Dutzend mal ins Deutsche übertragen wurden, erfordern einerseits Mut und andererseits Selbstvertrauen. An beidem mangelt es Tobias Roth nicht, hat er doch schon Voltaires Mohammed ins Deutsche, und zwar in gereimte Verse, übersetzt.
„Voltaire, Candide oder der Optimismus. Neu übersetzt von Tobias Roth und illustriert von Klaus Ensikat. Officina Ludi: Großhansdorf, 2018, 123 S.“ weiterlesenDer Text Voltaires bezieht sich auf ein Autodafé in Lissabon, das bis jetzt allerdings nicht nachgewiesen wurde. Er hat es auch in seinem Gedicht über das Erdbeben in Lissabon erwähnt…
„Predigt des Rabbi Akib“ weiterlesenCandide ou l`optimisme.Traduit de l’allemand de Mr. le Docteur Ralph. Sans lieu, (Genf: Cramer) erschien anonym 1759.
Voltaire schrieb Candide oder der Optimismus in seiner Genfer Zeit als Satire gegen Leibniz. Dieser behauptete, die Welt sei nach Gottes Wille immer gerade so wie sie ist zweckmäßig eingerichtet und deshalb die beste aller möglichen Welten.
„Candide oder der Optimismus“ weiterlesen