Zu Voltaires Zeit repräsentierte Jean Philippe Rameau die höchste
Entwicklung in der Musik. Er ging über den rezitativen Musikstil des
Hofkomponisten Ludwig des XIV., Jean Baptiste Lully (1632-1687), hinaus
und entwickelte das 'Théatre lyrique', eine Oper mit Ballettszenen,
weiter. Voltaire kannte Rameau bestens und vertrat ganz in seinem Sinne
zum Thema 'Oper' den Standpunkt, dass das Theaterstück mit seinem Inhalt
im Vordergrund der Oper stehen solle und nicht die Musik, der er eine
eher ergänzende Funktion zuschrieb. Voltaire nahm das offenbar nicht
allzu streng, denn 1757 ließ er als Zwischenspiel einer
Theateraufführung die Opéra buffa ,Die Magd als Herrin' von Pergolesi
aufführen. Im sogenannten 'Opernstreit', der sich am Ende seines Lebens
in Paris abspielte, ergriff Voltaire nicht Partei, er lehnte beide
Positionen ab: die neue Oper von Gluck (1714 - 1787), die doch der
Aufklärung so nahe stand und auch die 'bel-canto'-Oper von Piccini (bei
beiden schien ihm die Musik zu sehr im Vordergrund zu stehen). Ganz am
Ende seines Lebens anerkannte Voltaire aber sehr wohl die Wirkungsmacht
Glucks (Brief v. 20.6.1774).
In der Auswahl (links oben auf dieser Seite) finden sich unter
'Einfluss' eine Zusammenstellung der Werke Voltaires, die in
irgendeiner Weise Eingang in die Musik gefunden haben, inklusive einer
Discographie.
'18. Jhdt.' gibt einen Kurzüberblick über die wichtigsten musikalischen
Tendenzen des 18. Jahrhunderts.
In 'Candide' spiegeln wir die Internetseiten eines interessanten und
ansonsten verlorenen Projekts des Musikprofessors Gyula Raczs, das er
und seine Studenten zum Candide-Musical von Leonard Bernsteins
erarbeitet haben.
'Musik u.V.' enthält diesen, aktuell geöffneten Text.
Das
Musical 'Candide' Leonard Bernsteins war Gegenstand eines universitären
Projekts unter der Leitung Professor Gyula Raczs, dessen Internetfassung wir
hier mit seiner Erlaubnis wiedergeben (ursprünglich in
http://piz.nmz.de archiviert)
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1984 in Halle uraufgeführt, ist diese Oper den politischen
Säuberungen der Wende zum Opfer gefallen. Wir stellen das
bedeutende Werk hier vor |